Veranstaltungen

Arbeitskreis Werkverzeichnis – 7. Tagung

Provenienzen? Muss das sein?
Der Werdegang von Kunstwerken in der Werkverzeichnis-Praxis und seine Konsequenzen

20. – 21. September 2024, Freitag und Samstag ganztätig                                                

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Die Auskunft zur Herkunft eines Kunstwerkes ist unverzichtbarer Bestandteil eines Œuvrekatalogs. Schienen früher ausgewählte Angaben hinreichend zu sein, so gelten heute insbesondere in Folge der Washingtoner Prinzipien und des Kulturgutschutzgesetzes deutlich höhere Standards. Welche Anforderungen werden an Werkverzeichnisautor:innen bei der Recherche und für den Werkeintrag gestellt? Welche Verantwortung tragen sie? Und wie ist der Kunsthandel davon betroffen? 

Eine nobilitierende Provenienz vermag den Marktwert zu steigern, während häufige Eigentümer:innenwechsel oder Lücken in der Provenienzkette diesen mindern können. Die Provenienz sagt auch viel über die „Marktfrische“ eines Objekts aus. Steht ein Raubkunst-Verdacht im Raum, kann die Arbeit unverkäuflich werden. Zunehmend steigt unter den Akteuren des Handels die Einsicht um die Relevanz der Provenienzforschung und sind Schritte auf die Wissenschaft unternommen worden. Wir wollen aus diesem Anlass ein von Agnes Thum in der Kunstchronik ausgesprochenes Plädoyer für eine verstärkte Kooperation zwischen Forschung und Handel aufgreifen, um vorhandene Barrieren weiter abzubauen und ein Best-Practice-Vorgehen zu entwickeln. Es geht dabei nicht nur um die Aufklärung verfolgungsbedingten Kulturgutentzugs, sondern ebenso um das Nachvollziehen jüngerer Verkaufsvorgänge, etwa zum Identifizieren von Exemplaren bei Vervielfältigungskunst oder der Abwehr unautorisierter Kopien. Nicht minder würden die Kunstmarktforschung und der Kunstmarkt als einer der größten Nutzer von Werkverzeichnissen davon profitieren. Welche rechtlichen Hindernisse stehen klaren Auskünften von Kunsthändler:innen im Wege und welche möglichen Lösungen können entwickelt werden, um diese zu überwinden?

Eingeladen sind namhafte Vertreter des Kunsthandels, vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) sowie des Arbeitskreises Provenienzforschung und Rechtsexperten. Geplant sind Vorträge und Podiumsdiskussionen flankiert von der Mitgliederversammlung.

In Kooperation mit der Forschungsstelle Provenienzforschung, Kunst- und Kulturgutschutzrecht (FPK) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Ermöglicht durch die Kaldewei Kulturstiftung

Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie am organisierten Get-Together auf Selbstzahlbasis am Freitag-Abend teilnehmen möchten. 

Kontakt: tagungbonn2024@arbeitskreis-werkverzeichnis.de

Teilnahme am

Arbeitskreis Werkverzeichnis – 6. Tagung

Die Zukunft von Werkverzeichnissen.
Ihre Rahmenbedingungen und nachhaltige Sicherung

10. – 11. November 2023                                                                                                                                                  

Franz Marc Museum Kochel am See

Ermöglicht durch die Kaldewei Kulturstiftung

Arbeitskreis Werkverzeichnis – 5. Tagung (1. Tag)

Künstler*innen-Nachlässe.                                                                                                                   Von der wissenschaftlichen Erschließung zum Werkverzeichnis

6. – 7. Mai 2022
Berlinische Galerie

Ermöglicht durch die Kaldewei Kulturstiftung

Arbeitskreis Werkverzeichnis – 5. Tagung (2. Tag)

Künstler*innen-Nachlässe.                                                                                                                   Von der wissenschaftlichen Erschließung zum Werkverzeichnis

6. – 7. Mai 2022
Berlinische Galerie

Ermöglicht durch die Kaldewei Kulturstiftung

Arbeitskreis Werkverzeichnis – 4. Tagung

Original! Kopie! Fälschung!                                                                                    Kennerschaftliche, juristische und merkantile Aspekte

15. – 16. Oktober 2020
Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Ermöglicht durch die Kaldewei Kulturstiftung

Programm

Donnerstag, 15. Oktober 2020

14:00
Begrüßung & Einleitung
Dr. Anja Tiedemann, Arbeitskreis Werkverzeichnis
Prof. Dr. Marion Ackermann | Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Prof. Dr. Carl-Heinz Heuer, Franz Dieter und Michaela Kaldewei Kulturstiftung
Prof. Dr. Gilbert Lupfer | Wissenschaftlicher Leiter der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

14:30
Dr. Konstanze Rudert | Staatliche Kunstsammlungen Dresden / Dr. Anja Tiedemann | Max Beckmann. Catalogue Raisonné der Gemälde
Organisatorisches / News vom Arbeitskreis

ORIGINALITÄT – ECHTHEIT – FÄLSCHUNG. RECHTLICHE ASPEKTE

15:00
PD Dr. Dr. Grischka Petri, KHI Universität Bonn:
Mehr als Copyright: Eigentum, Zugangsverträge und andere Dimensionen des Bildrechts

15:30
Dr. Friederike Gräfin von Brühl, Rechtanwältin und Kunstexpertin, K&L Gates Berlin:
Wer kann da noch ruhig schlafen? Werkverzeichnis und rechtliche Haftung

16:00
Dr. Miriam Kellerhals, Rechtsanwältin für Urheber-, Kunst- und Wirtschaftsrecht, Berlin:
Die Fälschung aus urheber- und strafrechtlicher Perspektive

16:45
Diskussion

17:15
Pause

17:30
Hubertus Butin, freier Kunsthistoriker und Kurator, Autor des Buches "Kunstfälschung. Das betrügliche Objekt der Begierde":
Die Fälschungen von Wolfgang Beltracchi und der Kunsthistoriker Werner Spies – ein folgenschweres Verhältnis

18:00
Marcus Schönfelder, Kriminalhauptkommissar, LKA 44 (Kunstdelikte), Berlin:
Kunstfälschungskriminalität aus Sicht der Ermittlungsbehörden



Freitag, 16. Oktober 2020

9:30
Sasa Hanten-Schmidt, Rechtanwältin und vereidigte Kunstsachverständige, Köln / Dresden:                                    

Aufnahme ins Werkverzeichnis als Risiko für Autor*innen

10:00
Dr. Aya Soika, Bard College Berlin:
Umgang mit Fälschungen – ein Werkstattbericht aus Expertensicht

10:30
Diskussion

11:00
Pause

PROJEKTEINBLICKE

11:30
Prof. Dr. Günther Gercken, SKD, Stiftung G. und A. Gercken:
Ernst Ludwig Kirchner. Kritisches Werkverzeichnis der Druckgraphik

12:00
Dr. Dietmar Elger, SKD, Gerhard Richter Archiv:
Malen nach Zahlen. Der Catalogue raisonné von Gerhard Richter

12:30
Diskussion

13:00
Mittagspause

14:00
Dr. Konstanze Rudert / Konstanze Krüger, SKD, Günther Uecker Werkverzeichnisprojekt / Jacob Uecker, Archiv Uecker, Düsseldorf: Günther Uecker

14:30 / 15:00
Besuch der Ausstellung: Günther Uecker zu Gast im Kupferstich-Kabinett in zwei Gruppen und im Wechsel

14:30 / 15:00
Dr. Claudia Schnitzer, SKD, Kupferstich-Kabinett:
Das erste Inventar des Kupferstich-Kabinetts von Johann Heinrich von Heucher (1677 bis 1746) – anlässlich des Jubiläumsjahres 300 Jahre Kupferstich-Kabinett Dresden

15:30
Kaffeepause

16:00
Daphne-Projektteam, SKD:
Werkverzeichnisse als Grundlage musealer Bestandsverzeichnisse: Erfahrungen aus dem Daphne-Projekt/ Online Collection

16:30
Podiumsdiskussion: Werkverzeichnisse – Nutzen, Herausforderungen und Perspektiven für Museen, Archive und Bibliotheken; Fragen der Nachhaltigkeit; Potenziale für Lehre und Wissenschaft.

Teilnehmer*innen: Gilbert Lupfer (SKD), Christian Huemer (Research Center Belvedere Wien); Wolfgang Holler / Thomas Föhl (Klassik Stiftung Weimar / WVZ Henry van de Velde); Michael Hering / Birgitta Heid (Staatliche Graphische Sammlung München / WVZ Kiki Smith); Johannes Schmidt (Städtische Galerie Dresden / WVZ Otto Griebel); Dietmar Elger (SKD / Gerhard Richter Archiv); Manuel Frey (Kulturstiftung des Freistaates Sachsen).

Arbeitskreis Werkverzeichnis – 3. Tagung

Digitale Werkverzeichnisse. Chancen und Herausforderungen

15. November 2019
Belvedere Wien

Ermöglicht durch die Kaldewei Kulturstiftung

Programm

9:00   Registration und Kaffee

9:30   Begrüßung und Einführung, Dr. Christian Huemer, Belvedere

9:45   Analoges Denken und digitale Semantik, Prof. Dr. Nils Büttner, ABK Stuttgart

10:15 Die digitalen Werkverzeichnisse des Belvedere, Dr. Johanna Aufreiter, Belvedere

10:45 Kaffeepause

11:00 Die Gustav Klimt Datenbank, Mag. Sandra Tretter / Mag. Peter Weinhäupl, Klimt Foundation

11:30 Das Katalog- und Archivsystem für die digitalen Werkverzeichnisprojekte des Wildenstein-Plattner-Instituts,
          Benjamin Gögge, M.A., IT  Berater

12:00 Zur rechtlichen Anatomie digitaler Werkverzeichnisse: Daten, Texte, Bilder, PD Dr. Dr. Grischka Petri, KHI Universität Bonn

12:30 Mittagspause (Buffet)

14:00 News vom Arbeitskreis, Dr. Anja Tiedemann

14:45 Breakout Session nach Arbeitsgruppen

  1. Neue Website des Arbeitskreises – moderiert von Artur Thiessen
  2. Datenmodellierung: CIDOC CRM und WissKi – moderiert von Nicole Sobriel, M.A.
  3. Fragestunde Recht – moderiert von PD Dr. Dr. Grischka Petri
  4. Erschließungstiefe: Analog und digital – moderiert von Dr. Felix Billetter / Dr. Anja Tiedemann
  5. Nachhaltigkeit: Updates wann und wie? – moderiert von Dr. Christian Huemer / Paul Brunner, M.A.
  6. Kaffeetratsch – Freestyle

15:45 Kurzberichte der Arbeitsgruppen im Plenum

16:30 Allfälliges, Dr. Anja Tiedemann

17:00 Tagungsende

Arbeitskreis Werkverzeichnis – 2. Tagung
30. März 2019
LWL Museum für Kunst und Kultur Münster

Ermöglicht durch die Kaldewei Kulturstiftung

Programm

11:00 – 11:15
Dr. Hermann Arnhold, Direktor LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster
Begrüßung

11:15 – 11:30
Prof. Dr. Carl-Heinz Heuer, Vorstand der Kaldewei Kulturstiftung, Ahlen
Begrüßung

11:30 – 12:00
Dr. Tanja Pirsig-Marshall, stellvertretende Direktorin des LWL-Museums für Kunst und Kultur, Münster
Werkverzeichnisse im LWL - Museum für Kunst und Kultur: Macke, Morgner und Mueller 

12:00 – 12:30
Sandra Sykora, Rechtsanwältin (D), M.A. Kunstgeschichte, Lehrbeauftragte Kunstrecht Universität Basel
Reproduktionen von Kunstwerken für Werkverzeichnisse: Aktuelle Entwicklungen des Fotorechts in Deutschland, Österreich und der Schweiz

12:30 – 13:30
Mittagspause

13:30 – 16:00
Zur Gestaltung des Arbeitskreises Werkverzeichnis
Protokoll: N. N. – Über wichtige Punkte wird abgestimmt

1) Eva Wiederkehr, Zentrum Paul Klee, Bern
    Mitgliedschaft & Engagement – Wer? Wie?
    Vernetzung & Kooperationen – Wo? Was?

2) Prof. Dr. Gesa Jeuthe, Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg
    Arbeitsgruppen & Ehrenämter – MitarbeiterInnen gesucht
    Handbuch für Werkverzeichnisse (Buchprojekt) – AutorInnen gesucht

3) Dr. Anja Tiedemann, Max Beckmann. Catalogue Raisonné der Gemälde
    Website & Chatrooms – Kommunikation ist alles
    Finanzen & Veranstaltungen – Wünsche ab 2020

4) Dr. Christian Huemer
    15. November 2019 – Tagung im Wiener Belvedere zum Thema „Digitale Werkverzeichnisse – Möglichkeiten und Herausforderungen“

5) Dr. Anja Tiedemann, Max Beckmann – Catalogue Raisonné der Gemälde
    Sonstiges & Verabschiedung

Arbeitskreis Werkverzeichnis – Gründung
3. November 2018
Hamburger Kunsthalle – Galerie der Gegenwart

Ermöglicht durch die Kaldewei Kulturstiftung

Programm

10:30                  Begrüßung

10:45                  Dr. Maria Effinger, Universität Heidelberg
                           Digitale Werkverzeichnisse mit WissKI bei arthistoricum.net - ein Werkstattbericht

11:15                  Prof. Dr. Gesa Jeuthe, Universität Hamburg
                           Ein Gemälde, seine Geschichte und ein Bündel Provenienzen

11:45                  Silvia Castro u. Heike Schreiber, Hamburger Kunsthalle
                           Kunsttechnologische und Naturwissenschaftliche Untersuchungen als Beitrag zum Werkverzeichnis

12:15                  Mittagspause

13:30                  Dr. Matthias Oberli, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaften
                           Werkverzeichnisse und Medienwandel: Chancen und Risiken

14:00                  Prof. Dr. Aya Soika, Bard College Berlin
                           Werkverzeichnis und kein Ende: Die Nachwehen

14:30                  Dr. Ute Haug, Hamburger Kunsthalle
                           Chancen und Risiken eines Arbeitskreises – Ein Arbeitsinstrument mit Schlingfallen?

15:00                  Dr. Anja Tiedemann, Kaldewei Kulturstiftung
                           Arbeitskreis Werkverzeichnis: Praktische Umsetzung

15:30                  Diskussion und offizielle Gründung des Arbeitskreises

16:30                  Ende der Veranstaltung

 

Werkverzeichnisse sind unentbehrliche Begleiter für Kunsthistoriker und Kunsthandel: Sie geben einen Überblick über das Schaffen eines Künstlers und dokumentieren grundlegende Informationen zum jeweiligen Werk. Darüber hinaus werden sie konsultiert bei der Echtheitsbestimmung oder der Provenienzrecherche. Ihr enzyklopädischer Charakter unterscheidet Werkverzeichnisse von Monografien und Ausstellungskatalogen. In vielerlei Hinsicht ist das Genre sehr speziell und einzigartig, woraus sich besondere Anforderungen und Fragestellungen an ihren Autor/in ergeben, die jedoch meistens ohne vorherige Ausbildung und Vorkenntnisse (was das „Genre" anbelangt) gemeistert werden müssen. Für die meisten Werkverzeichnis-Autoren bedeutet die Arbeit an einem solchen Großprojekt, besonders wenn sie nicht als Teil eines Teams arbeiten, meist ein Multi-Tasking in verschiedenen Bereichen: Neben inhaltlichen Fragen zur Gliederung und zum Format der Überblicksdarstellung werden Kenntnisse in Fragen der Echtheitsbestimmung oder der Provenienzrecherche benötigt, ganz abgesehen von den organisatorischen Aspekten der Datensammlung, Bildbeschaffung oder der oft zeitaufwendigen Ermittlung von aktuellen Standorten und (im Idealfall) der sich anschließenden Ansicht im Original. 

Die Herausforderungen, die an die Erstellung eines Werkverzeichnisses geknüpft sind, hat zur Idee der Gründung eines informellen Arbeitskreises für AutorInnen von Werkverzeichnissen geführt. Ein solches Netzwerk kann gezielt Synergie-Effekte nutzen, den Austausch fördern und relevante Fragen diskutieren, gerade auch in Bereichen, die jenseits der eigenen Expertise liegen. Welche Relevanz hat das Werkverzeichnis heutzutage innerhalb der Kunstwissenschaften, und wo liegen die Schnittstellen zu den Provenienz- oder Restaurierungswissenschaften? Was kann ein Werkverzeichnis leisten und was nicht? Wie können die traditionellen Zielsetzungen sinnvoll erweitert und an veränderte Anforderungen und Möglichkeiten angepasst werden? Diese und ähnliche Fragen sollen bei einem ersten Treffen in der Kunsthalle Hamburg in mehreren Kurzvorträgen aufgeworfen werden, gefolgt von der Diskussion zur praktischen Umsetzung der geplanten Arbeitskreisgründung.